Wohnen und Leben von Menschen mit und ohne Behinderung

Wir wollen, dass alle Kieler*innen am Leben in der Stadt und an ihrer Gestaltung teilhaben können. Inklusion heißt, dass Menschen mit und ohne Behinderung dieselben Chancen haben sollen. Bestehende Barrieren wollen wir abbauen. Das beschlossene Leitbild wollen wir weiterentwickeln.

Bild: Fabian Winkler
Besonders häufig sind auch Menschen mit Behinderung von Armut betroffen. Sie müssen in allen Stadtteilen barrierefreien sowie bezahlbaren Wohnraum und bezahlbare Wohnformen finden können, die sich an ihren individuellen Unterstützungsbedarfen orientieren. Die von uns gegründete Kieler Wohnungsgesellschaft (KiWoG) baut solchen Wohnraum.

Menschen möchten dort leben, wo sie sich auskennen und wo sie ihre Familie, Freund*innen und soziale Kontakte haben – in ihrem Quartier. Deswegen ist es wichtig, dass nicht nur Wohnraum, sondern auch das Umfeld barrierefrei gestaltet ist. Menschen, dürfen nicht aufgrund einer erworbenen Behinderung oder Erkrankung gezwungen sein, ihre Stadtteile zu verlassen.

Wege müssen auch für Menschen mit Sehbehinderung im Alltag zu bewältigen sein. Hierfür ist es wichtig, dass Leitsysteme in die räumlichen Planungen aufgenommen und dort ergänzt werden, wo bereits eine Infrastruktur besteht. Nur so ist ein unabhängiges Leben möglich.

Barrierefreies Wohnen muss auch durch ein Leben mit bedarfsgerechter Assistenz sichergestellt werden. Hierfür muss ein breites Beratungsnetzwerk zur Verfügung stehen.

Bild: Fabian Winkler
Das Leben findet nicht nur im Wohnraum statt. Wer am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilhaben möchte, muss mobil sein. Deswegen setzen wir uns für einen Ausbau des barrierefreien ÖPNV ein. Barrierefreie Mobilität schließt Fahrzeuge und entsprechende Bushaltestellen ein. Aber auch die Nutzung moderner Technik zur Beseitigung von Barrieren und die Schulung von Personal sind Schritte zu einer inklusiven Mobilität.

Auch Menschen, die mit dem Auto unterwegs sind, müssen beachtet werden. Dort, wo Parkplätze entstehen, muss eine ausreichende Anzahl von Parkplätzen für Menschen mit Behinderung gesichert werden. Dort, wo Parkplätze weichen müssen, ist sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderung weiterhin ihr Ziel mit dem PKW erreichen können. Denn für manche Menschen mit Behinderung bedeutet Teilhabe auch, kurze Wege zu haben.

Uns ist bewusst, dass nicht alle Menschen mit dem Bus, Fahrrad oder Auto mobil sein können. Neben dem ÖPNV stellen wir weiterhin einen Fahrdienst für Menschen mit Behinderung in Kiel sicher. In Zusammenarbeit mit dem Taxi-Gewerbe und den Sozial- und Behindertenverbände wollen wir das Konzept „Inklusionstaxi“ umsetzen, so dass Menschen mit Behinderungen spontan mobil sein können.

Kiel ist eine lebenswerte Stadt – auch für Menschen mit Behinderung. Bei der Gestaltung von kulturellen Angeboten müssen auch die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung sichergestellt werden. Der Ausbau von kulturellen Angeboten für Menschen mit Sinnesbehinderungen ist noch nicht so, wie er sein sollte. Audioguides und moderne Technik sind gute Lösungen, die wir in Zusammenarbeit mit den Kultureinrichtungen unterstützen

Kieler Rathaus mit Flaggen davor
Bild: Simon Bull
Die Stadt Kiel braucht eine bürgerorientierte Verwaltung in der Stadt. Hierzu gehört, dass Verwaltung verstanden wird. Wir stellen sicher, dass Behörden transparent und offen mit den Bürger*innen kommunizieren und setzen uns neben der gendergerechten Sprache auch für eine Behördensprache ein, die für alle Bürger*innen einfach zu verstehen ist. Darüber hinaus werden wir den barrierefreien Zugang zur Behörde weiter fördern. Dies ist besonders für Menschen mit Hörbehinderung wichtig.

Dort, wo Menschen auf Beratung angewiesen sind, sollen sie Unterstützung bekommen. Auch wollen wir uns dafür einsetzen, dass bestimmte Beratungsangebote ausgebaut werden (z. B. Antidiskriminierung, LGBTQIA+). Der Kommunale Sozialdienst bietet niedrigschwellige Unterstützung für alle Kieler*innen an. Wir werden den Dienst personell stärken und Beratungsangebote in alle Stadtteile holen. Hiervon werden auch andere soziale Dienste in der Landeshauptstadt profitieren. Denn nur, wenn Beratung vor Ort stattfindet, ist sie auch wirklich zugänglich für alle Menschen, die Unterstützung benötigen.

Zum ganzen Programm. Für Kiel. Für Dich.