Wohnen in Kiel – bezahlbar und gut!

Wir werden den Sozialen Wohnungsbau weiter stärken. 30% der Flächen, mindestens aber der Wohnungen, sollen für den sozialen Wohnungsbau genutzt werden.

Die integrative Kraft des sozial geförderten Wohnraums wollen wir gezielter nutzen, damit in allen Stadtteilen Menschen mit unterschiedlich großen Geldbeuteln gemeinsam miteinander wohnen können. Wir setzen uns für den Ausbau von barrierefreiem Wohnraum ein. Menschen mit Gehbehinderung sind besonders auf barrierefreien und rollstuhlgerechten Wohnraum angewiesen. Hierbei spielt die Kieler Wohnungsgesellschaft (KiWoG) eine entscheidende Rolle.

Bild: Fabian Winkler
Wir werden die KiWoG finanziell und personell stärken. Dafür werden wir ihre Kapitalausstattung kontinuierlich erhöhen. Der heutige Wohnungsbestand soll bis 2026 verdoppelt werden. Das für 2030 angestrebte Ziel von 1.000 Wohneinheiten soll bereits 2028 erreicht werden. Kurzfristige und größere Ankäufe durch die KiWoG müssen daher durch schlankere Abläufe in der städtischen Verwaltung unterstützt werden. Kommunale Grundstücke sollten der KiWoG kostenfrei überlassen werden. Den Auftrag der KiWoG werden wir um eine aktive Quartiersgestaltung durch strategische Investitionen erweitern.

Die Verlängerung oder der Kauf von Belegrechten für geförderten Wohnraum werden wir stadtweit durchsetzen.

Unser Ziel ist, dass möglichst viele Grundstücke in städtischer Hand sind. Denn: Eine aktive Bodenpolitik ist die Voraussetzung für das Gelingen gemeinwohlorientierter städtischer Entwicklung zur Deckung gestiegener und veränderter Wohnraumbedarfe. Die Stadt wird verstärkt die Möglichkeit des Vorkaufsrechts nutzen und die Vergabe von Erbbaurechten fördern. Städtische Grundstücke sollen künftig nur noch im Ausnahmefall verkauft werden. Eine konsequentere Nutzung des Vorkaufs- und Wiederkaufsrechts zugunsten der Stadt, werden wir weiter voranbringen und an den guten Beschlüssen der letzten Jahre hierzu weiterarbeiten.

Wir wollen alle Möglichkeiten nutzen, die das Baulandmobilisierungsgesetz bietet. Mietwohnungen dürfen nicht in großer Zahl in Eigentumswohnungen umgewandelt werden. Außerdem begrüßen wir die Pläne der Bundesregierung zur Schaffung einer neuen Wohngemeinnützigkeit. Damit können die KiWoG, sozial agierende Unternehmen und Genossenschaften oder auch auf Nachhaltigkeit orientierte Baugemeinschaften dauerhaft günstigen Wohnraum mit langen Bindungsfristen schaffen. Projekte, die die Nachbarschaft stärken, sollen bevorzugt werden. Wir wollen inklusive Wohnprojekte fördern.

Um mehr Wohnraum zu schaffen, müssen wir kreativer und flexibler werden: Baulücken füllen, Aufstockung von Häusern, die ursprünglich höher waren. Auch Wohnraum über Gewerbebetrieben und die Umwandlung von Gewerbe- in Wohnflächen sind Potenziale, die wir nutzen wollen, und die den Vorteil haben, dass keine weiteren Flächen versiegelt werden.

Wir werden die alten Bebauungspläne schnellstmöglich überarbeiten lassen, um bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. Den Schwerpunkt legen wir dabei auf Notwendigkeiten und eine moderne Stadtentwicklung.

Den „Masterplan Wohnen“ werden wir mit allen Beteiligten fortschreiben. Dabei werden verbindlichere Ziele zum Energiesparen und zum Klimaschutz in den Masterplan aufgenommen. Ein wichtiges Ziel ist es, die Energiekosten für die Mieter*innen langfristig stabil zu halten, im Idealfall zu senken. Klimaschutz ist eine soziale Frage: Alle müssen sich beteiligen, aber auch alle müssen davon profitieren können.

Wir werden Baugemeinschaften fördern und eine Agentur für Baugemeinschaften gründen. Wir werden prüfen, ob dies z.B. durch die KiWog umgesetzt werden kann.

Die Schaffung einer Kieler Wohnraumagentur, die u.a. einen Wohnungstausch im Quartier ermöglicht und begleitet, werden wir fördern. Einer dezentralen Umsetzung, z.B. im Rahmen von Beratungsleistungen in Quartiershäusern, stehen wir offen gegenüber.

Mehrfamilienhaus in Kiel - Friedrichsort
Bild: Ann-Katrin Rohde-Jakobi
Obdach- und Wohnungslosigkeit werden wir weiter bekämpfen. Daher wollen wir die Anzahl der Wohnungen, die obdach- und wohnungslose Menschen beziehen können, steigern. Auch hierfür werden wir verstärkt die Möglichkeiten der KiWoG nutzen und zugleich Anreize für engagierte Eigentümer*innen schaffen, den entsprechenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Wir handeln dabei nach dem Konzept „Housing-First“. Damit es erfolgreich ist, setzen wir uns für eine langfristige Begleitung von wohnungslosen Menschen ein. Gemeinsam mit den Trägern der Wohnungs- und Obdachlosenhilfe werden wir anhaltend verbesserte und zielgerichtete Hilfemaßnahmen diskutieren und umsetzen. Im Fokus dieser Diskussion steht für uns ein Wohnheim für wohnungslose Frauen.

Wir werden dafür sorgen, dass auch künftig mehr Wohnraum für Studierende und Auszubildende geschaffen wird. Benötigt werden sowohl neue Wohnheime als auch der Ausbau weiterer studentischer Wohnformen. Die Stadt wird weiterhin das Studentenwerk dabei unterstützen, Grundstücke zu finden. Fördermöglichkeiten der Stadt werden auch zukünftig für die Schaffung studentischen Wohnraums genutzt. Gemeinsam mit weiteren Partnern werden wir auch zukünftig alle Potenziale heben, die es in der Stadt für studentisches Wohnen gibt.

Zum ganzen Programm. Für Kiel. Für Dich.