Mobilität, die alle mitnimmt

Wir haben uns auf den Weg gemacht für die solidarische Kieler Verkehrswende. Denn der Verkehr in der Stadt muss sich ändern – damit weniger Menschen durch Verkehrsunfälle oder durch Lärm und Abgase zu Schaden kommen, damit mehr Menschen mobil sind und weniger Menschen auf das Auto angewiesen sind. Mobilität ist soziale Teilhabe. Für eine bessere Mobilität von Kindern und Familien, von Älteren und Menschen mit Behinderung ist ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr zentral. Zudem brauchen wir sichere Radwege und breite, barrierefreie Gehwege.

Gemeinsam kommen wir besser voran

Der Bau einer Stadtbahn und die stetig begleitende Planung eines besseren Bussystems ist das wichtigste Projekt der kommenden Jahrzehnte. Im November 2022 hat die Kieler Ratsversammlung mit breiter Mehrheit beschlossen, dass durch Kiel eine Stadtbahn fahren soll. Mit der Stadtbahn werden die Menschen schnell, zuverlässig und barrierefrei durch die Stadt kommen. Die Tram bietet dabei genug Platz für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren. Durch ein ergänzendes Busnetz stellen wir sicher, dass alle Kieler Stadtteile gut angebunden sind.

Schon jetzt haben wir viel für den öffentlichen Nahverkehr getan: Die Busse fahren häufiger und ein neues Nachtbusnetz wurde eingerichtet. Viel ist auf der Förde passiert: Nur noch 1 Euro kostet die Fahrt auf der Schwentine-Linie F2, die Fahrradmitnahme ist ganz kostenlos. Eine neue Linie soll stündlich Friedrichsort und Möltenort verbinden und so eine attraktive Fördequerung anbieten. Und Kiel ist Vorreiterin bei der Elektromobilität für Busse und auch viele Fähren fahren inzwischen mit Hybrid- oder reinem Elektroantrieb.

Mobilität muss bezahlbar sein

Wir haben dafür gesorgt, dass Busfahren in Kiel günstiger wird: Zum 1. August 2021 haben wir die Einzelfahrkarte für Erwachsene um 30 Cent auf 2,40 Euro gesenkt, den Preis der Einzelkarte Kind auf 1,50 Euro. Besonders stark reduziert haben wir den Preis der Monatskarte für Schüler*innen und Azubis im Abo: Sie wurde um knapp 30 Prozent im Preis gesenkt und kostet nun nur noch 30 Euro – das entspricht einem Euro pro Tag. Damit bildet die Landeshauptstadt Kiel eine echte Ausnahme. Denn zugleich sind die Preise im öffentlichen Nahverkehr in Schleswig-Holstein gestiegen.

Doch dies reicht noch nicht aus, um es allen Menschen zu ermöglichen, mit dem öffentlichen Nahverkehr mobil zu sein. Daher setzen wir uns ein für ein ergänzendes Sozialticket für Menschen mit geringem Einkommen. Dies muss dabei deutlich günstiger sein als das geplante 49-Euro-Ticket vom Bund.

Verkehrswende – mit Sicherheit!

Wir wollen die Verkehrssicherheit erhöhen und die Unfallzahlen deutlich senken. Wenn wir es schaffen, die Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr zu erhöhen, erhöht dies vor allem die Mobilität von Kindern und älteren Menschen. Wir wollen, dass Kinder ihren Schulweg selbstständig bestreiten können und ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderung sich auf den Kieler Gehwegen ohne Probleme fortbewegen und die Straßen sicher kreuzen können. Dafür müssen wir den Verkehr insgesamt beruhigen. Die Stadt Kiel hat sich der Städteinitiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ angeschlossen. Wir fordern einen neuen straßenverkehrsrechtlichen Rahmen, der es den Städten ermöglicht, Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit dort anzuordnen, wo sie es für sinnvoll erachten – auch für ganze Straßenzüge im Hauptverkehrsstraßennetz und ggf. auch stadtweit als neue Regelhöchstgeschwindigkeit.

Kiel zu Fuß

Wir setzen uns dafür ein, dass Fußgänger*innen besser vorankommen. Alle sollen gerne, sicher und barrierefrei in Kiel zu Fuß unterwegs sein können. Dafür haben wir dafür gesorgt, dass das Gehwegparken vor Schulen, Kindergärten und Pflegeheimen weiter eingeschränkt wird und Kiel einen Fußverkehrsbeauftragten bekommen wird.

Fahrradstadt Kiel

Zwei Radfahrer sind von hinten zu sehen. Sie sind unterwegs auf einer Fahrradstraße im Grünen.
Bild: Tabea Philipp
In einer Stadt wie Kiel kann das Fahrrad viele Autofahrten ersetzen. Und auf kurzen Strecken ist man damit sogar meist schneller. Radfahren ist kostengünstig, gesund und klimafreundlich. Daher setzen wir den Ausbau der Radwege konsequent fort. Ein besonderes Highlight ist die Veloroute 10, die im Herbst 2019 eröffnet wurde. Ab 2023 geht es auf dem Ostufer mit dem Bau der Premiumveloroute Werftstraße weiter.

 

Verkehrskonzept Ostufer:

Der Ostring ist täglich stark belastet. Wir haben daher ein neues Verkehrskonzept für das Ostufer auf den Weg gebracht. Bis das Konzept steht, investieren wir schon jetzt zusätzlich 1,3 Mio. Euro jährlich für den Radverkehr.

Parkraumkonzept

Wir haben daher ein neues Parkraumkonzept beschlossen. Damit schaffen wir mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung öffentlicher Flächen zugunsten aller Verkehrsarten, und Parkflächen können effektiver genutzt werden. Wir unterstützen die Freigabe eigener Parkflächen für Anwohner*innen, etwa an Schulen, wenn diese nachts und am Wochenende nicht gebraucht werden. Auch Supermarkt- und Büroparkplätze bieten ein Potenzial, dass die Verwaltung in Gesprächen mit Eigentümern das Potenzial auslotet. Zudem haben wir beschlossen, dass zusätzliche Bewohner*innenparkzonen entstehen sollen. Wir wollen so sicherstellen, dass die besonders belasteten Quartiere nicht zusätzliche Parkfläche etwa durch (Wohn-)Anhänger verlieren. Dazu soll die Verwaltung prüfen, wo Quartiersparkhäuser in privater Hand entstehen könnten.

Verkehrswende im Dialog

Von besonderer Bedeutung ist, dass wir alle Maßnahmen intensiv kommunizieren und diskutieren. Die Verkehrswende gelingt nur mit den Menschen dieser Stadt gemeinsam. Eine regelmäßige Evaluation der Maßnahmen ist auf diesem Weg unverzichtbar.