Kooperationsvertrag: Digitales

E-Government

Die Stadt stellt eine E-Government-Strategie auf, in der die notwendigen Veränderungen und die Maßnahmen dargestellt werden. Dies umfasst die klassische Antragsverwaltung ebenso wie alle Maßnahmen der Förderung und der Daseinsvorsorge.

Eine Prozessautomatisierung braucht geeignete Werkzeuge. Grundlage in dieser Wahlperiode muss die verpflichtende, flächendeckende Nutzung eines Vorgangsbearbeitungssystems (eAkte), soweit sie organisatorisch eingeführt ist, sein. Dieses wird zur Prozesssteuerung weiterentwickelt. Die diesbezüglichen Beschlusslagen wollen wir kontinuierlich fortschreiben und Erfahrungen und technische Weiterentwicklungen berücksichtigen. Ziel ist es, dass mittelfristig alle einfachen Einwohner*innen-Angelegenheiten online erledigt werden können.

Die Stadt Kiel wird in dieser Wahlperiode alle Verwaltungsprozesse in eine digitale und weitgehend automatisierte Form umwandeln. Dies ist wesentlich, um Fachkräftemangel und Altersabgängen entgegenzuwirken. Probleme sind der Selbstverwaltung rechtzeitig mitzuteilen, damit gemeinsam Lösungsansätze gefunden werden können. Die Stadt beteiligt sich weiterhin aktiv an den Prozessen rund um das Onlinezugangsgesetz 2.0 und arbeitet aktiv mit dem Land und dem IT-Verbund Schleswig-Holstein (ITVSH) zusammen. Über den Digitalisierungsgrad der Verwaltungsleistungen, für die die Stadt Kiel zuständig ist, ist den zuständigen Ausschüssen bzw. der Ratsversammlung halbjährlich auf der Grundlage des Reifegradmodells (gemäß Onlinezugangsgesetz) zu berichten.

Die Stadt wird langfristig von proprietärer Software abrücken. Dabei orientiert sie sich an der
Open-Source-Strategie des Landes. Insellösungen sollen vermieden und Kooperationen mit anderen Kommunen angestrebt werden.

Digitale Servicestellen

Für Menschen, die selbst nicht online sind, sind „digitale Servicestellen“ bereit zu stellen, z.B. in den Stadtteilämtern, die den Bürger*innen bei digitalen Anträgen helfen und sie nachhaltig befähigen sollen. Ein Zwischenschritt kann die Einrichtung von digitalen Knotenpunkten in Stadtteilämtern oder Quartiershäusern sein. Die Stadt Kiel sollte in jedem Stadtteil mindestens einen digitalen Knotenpunkt einrichten und dem Landesnetzwerk beitreten.

Green IT

Wir werden Green IT in die Klimaschutzstrategie der Stadt Kiel aufnehmen und ein Energiemonitoring der städtischen IT einführen. Die Daten und Fachverfahren der Stadt sollen in einem BSI-/ISO 27001 zertifizierten und an den Kriterien des Landes ausgerichteten Rechenzentrum laufen. Für Hardwarebeschaffungen entwickelt die Stadt nachhaltige Kriterien, in denen auch die Lieferketten zu berücksichtigen sind.

Smart City

Gemeinsam mit dem Land und der Initiative “Open and Agile Smart Cities” werden wir uns auf den Weg zur „Smart City“ machen. Wir werden neue digitale Maßstäbe setzen. Dabei bauen wir auf den Ergebnissen des Bundes-Förderprogramms „Modellprojekte Smart Cities“ auf. Die erhobenen Daten wollen wir auf dem Open Data Hub der Stadt veröffentlichen und für alle frei nutzbar machen. Open Data kann auch gemeinsam mit dem Land weiter vorangebracht werden, hier gibt es bereits einen Dialog. Der Haushaltsplan wird sowohl als Rohdatensatz wie auch in kumulierter Form für Menschen nachvollziehbar als Open Data veröffentlicht.

Digitalisierung ist ein Thema der gesellschaftlichen Vernetzung. Hierzu gehören gemeinsame
Aktivitäten zwischen Verwaltung und digitaler Community. Durch Hackathons können Praxiserfahrungen ausgetauscht werden, die die digitale Entwicklung der Stadt Kiel erleichtern. Der bereits etablierte städtische Hackathon soll verstetigt werden und in Zukunft jährlich stattfinden und um weitere Akteur*Innen aus Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft ergänzt werden. Dafür sollen auch gezielt Einzelpersonen oder Vereine angeworben und beteiligt werden.

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