Klimaschutz als soziale Verantwortung

Wir bekennen uns zum 1,5 Grad-Ziel und dem Pariser Klimaabkommen. Wir werden dafür sorgen, dass die Stadt Kiel einen wirksamen Beitrag zum Erreichen dieser Ziele leistet und gleichzeitig notwendige Anpassungsmaßnahmen vornimmt. Das bedeutet, dass Klimaschutz bei allen Entscheidungen berücksichtigt werden muss.

Baumstämme und Boden mit Laub
Bild: Fabian Winkler
Durch unsere gute Vorarbeit der letzten Jahre ist es möglich, dass Kiel vor 2040 klimaneutral wird. Das ist unser Ziel! Deshalb werden wir die Umsetzung des Masterplans 100 % Klimaschutz und des Green City-Plans beschleunigen. Potenzial sehen wir insbesondere in den Bereichen Verkehr, Wärmedämmung bei Gebäuden und Nutzung von Solarenergie. Wir streben die Realisierung von Klimaneutralität beim Neubau und ein Höchstmaß an energetischer Bestandssanierung an. Der Flächenverbrauch bei Neubauten ist deutlich zu reduzieren, z.B. auch durch Genehmigung höherer Bauten. Der Erhalt und die Sanierung bestehender Gebäude muss Vorrang vor dem Neubau haben. Die quartiersbezogene Beratung und Begleitung bei energetischer Sanierung seitens der Stadt werden wir unter Einbindung der Stadtwerke, der Partner der Immobilienwirtschaft und ihrer Verbände vorantreiben. Ein Schwerpunkt dabei soll die (Nah-)Wärmeversorgung darstellen.

Bei allen Maßnahmen werden wir sicherstellen, dass diese nicht zu Lasten derjenigen gehen, die bereits jetzt wenig Geld zur Verfügung haben.

Gleichzeitig spüren wir schon jetzt die Folgen des Klimawandels. Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hitze und Trockenheit werden in Zukunft weiter zunehmen. Auch der Meeresspiegel wird weiter ansteigen. Deshalb haben Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel oberste Priorität für uns. Gleichzeitig bieten die notwendigen Maßnahmen die Möglichkeit, um auch den Arten- und Umweltschutz in Kiel zu fördern. Diese Synergien wollen wir nutzen. Wir werden die Zahl der Blühwiesen ausweiten, zusätzliche Bäume in der Stadt pflanzen und das bestehende Gründachprogramm ausbauen. Dazu werden wir ein Programm auflegen, um mehr Flächen im Stadtgebiet zu entsiegeln und zu bepflanzen.

Strand bei Sonnenschein in Hasselfelde mit Blick Richtung Norden im Hintergrund Wald
Bild: Ann-Katrin Rohde-Jakobi
Bestehende Grünflächen wollen wir erhalten und ihre ökologische Wertigkeit steigern. Damit Wasser bei Starkregen besser aufgenommen werden kann und der Natur wieder als Sickerwasser zugeführt wird, wollen wir die Umsetzung des Konzepts der Schwammstadt prüfen. Um insbesondere an Hitzetagen eine bessere Durchlüftung im Stadtgebiet zu gewährleisten, wollen wir ein Konzept für Frischluftschneisen entwickeln. Damit die Kieler*innen bestmöglich vor den Auswirkungen von Hitzewellen vorbereitet sind, werden wir uns für einen Hitzeaktionsplan einsetzen. Eine interaktive Karte der kühlen Orte kann diesen Plan zusätzlich ergänzen. Nicht zuletzt muss Kiel auf den Meeresspiegelanstieg vorbereitet werden. Dies müssen wir bereits heute in der Stadtplanung und bei baulichen Maßnahmen berücksichtigen. Da Küstenschutz aber eine Aufgabe des Landes ist, die nicht von der kommunalen Ebene allein bewältigt werden kann, ist ein enger Austausch mit den zuständigen Behörden notwendig.

Um den Arten- und Umweltschutz in Kiel gezielt zu fördern, werden wir prüfen, ob die Kieler Wälder einen besonderen Schutzstatus erhalten können, da sie Erholungsraum für zahlreiche Kieler*innen sind. Mit uns wird es keine kommerziellen Fällungen im Kieler Stadtwald geben! Wir wollen zusätzliche Lebensräume für Tiere schaffen, etwa durch Fledermausnistkästen an öffentlichen Gebäuden. Bei der Installation neuer Straßenlaternen werden wir den Artenschutz stärker berücksichtigen. Privates Engagement, etwa bei ökologisch gestalteten Gärten, Balkonen und Hausdächern wollen wir fördern. Wir werden prüfen, welchen Beitrag Kiel zur weiteren Umsetzung des Montrealer Artenschutzabkommen leisten kann. Das Zero Waste- Programm werden wir fortsetzen und ausweiten.

Kleingärten sind ein äußerst wertvoller Bestandteil der städtischen Nutzungsvielfalt, leisten einen Beitrag zu einem besseren Stadtklima und bieten grüne Erholungsoasen. Sie sind Orte, an denen Menschen verschiedener Herkunft und Sozialisation Entspannung und Gemeinsamkeit finden. Wir wollen die Kleingärten erhalten und gemeinsam mit dem Kreisverband der Kieler Kleingärtner das Kleingartenwesen in Kiel weiterentwickeln.

Zum ganzen Programm. Für Kiel. Für Dich.