KVG-Busfahrer*innen entlasten: Arbeitssituation nachhaltig verbessern

Zwei Busse fahren nebeneinander her. Der linke Bus ist ein alter, roter Bus mit Verbrennungsmotor. Der rechte Bus ist ein neuer weißer Elektrobus.
Bild: Christoph Beeck

Gemeinsam kommen wir besser voran. Alle Menschen in Kiel sollen sich auf einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr verlassen können. Daher haben wir in den letzten Jahren die Leistungen der KVG ausgeweitet. Doch das schönste Busnetz bringt wenig, wenn es nicht genug Fahrer*innen gibt, die die Busse fahren – wenn die Menschen morgens zur Arbeit wollen, abends zum Sport oder nachts von der Feier nach Hause.

Die Belastungen der Fahrer*innen sind hoch, der Schichtdienst ist anstrengend. Als eine zusätzliche Belastung wird dabei das Vorneeinsteigen mit Fahrkartenkontrolle wahrgenommen. Dies wurde vor zehn Jahren in Kiel eingeführt, um das Schwarzfahren zu reduzieren. Mittlerweile haben jedoch mehr Menschen Abotickets und es ist fraglich, wie groß der finanzielle Mehrwert noch ist. Daher werden wir jetzt überprüfen, wie es sich auf die Einnahmen, vor allem aber auf die Arbeitszufriedenheit der Busfahrer*innen auswirkt, wenn die Fahrgäste überall ohne Kontrolle einsteigen dürfen.

Dies reicht jedoch noch nicht, um die personellen Herausforderungen der KVG zielführend zu bewältigen. Wir möchten die Arbeitsbedingungen der einzelnen Busfahrer*innen nachhaltig verbessern.

Zum einen sollten die Fahrpläne ausreichend Pausenzeiten beinhalten. Zum anderen schlagen wir eine enge Zusammenarbeit der KVG mit dem Kommunalen Ordnungsdienst vor, um Falschparken an den Haltestellen vorzubeugen.

Außerdem ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig, um neues Personal gewinnen zu können. Dementsprechend wäre ein zusätzliches Angebot an Kinderbetreuung, wie eine Betriebs-KiTa, denkbar. Zudem sollte bei der Erstellung von Dienstplänen Kinderbetreuungsaufgaben oder die Pflege von Angehörigen der Mitarbeitenden Berücksichtigung finden.

Schließlich ist es wichtig, dass alle Beteiligten daran arbeiten, dass die steuer- und sozialversicherungsfreie Inflationsprämie schnell auf den Konten der Mitarbeitenden landet. Darüber hinaus sind wertschätzende Maßnahmen hilfreich, um alle Mitarbeitenden in das Team KVG einzubinden. In den Gesprächen, die die SPD mit dem Betriebsrat und der Geschäftsführung geführt hat, wurde offenbar, dass alle bereit sind an einem Strang zu ziehen.

 

Tabea Philipp

Matthias Treu