Nach einem Jahrzehnt Schulentwicklungsplanung ziehen wir ein durchweg positives Fazit. Denn trotz schwieriger Rahmenbedingungen ist es in den vergangenen zehn Jahren gelungen, eine professionelle Zusammenarbeit von Verwaltung und Politik zu organisieren. Alle Beteiligten haben sich – auch über Fraktionsgrenzen hinweg – dem Ziel einer besseren Schullandschaft verschrieben.
Im Ausschuss für Schule und Sport hat Bürgermeisterin Renate Treutel einen Bericht vorgestellt, der eindrucksvoll dokumentiert, was sich hinter der sperrigen Begrifflichkeit „Steuerungsgruppe Schulentwicklungsplanung“ verbirgt: In der Steuerungsgruppe sind über Wahlperioden hinweg Entscheidungen vorbereitet worden, die immer einem Ziel dienten: die richtige Schule zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die dafür erforderlichen Prioritätensetzungen haben dabei nicht nur Freude, sondern an manchen Stellen auch Unmut ausgelöst.
Die Herausforderungen für die Schulentwicklungsplanung sind immens: Dazu gehören die Veränderungen der Förderlandschaft, Schulkindbetreuung, die Einführung gebundener Ganztagsschulen, das Hin und Her an Gymnasien zu G8 und wieder zurück zu G9, die Beschulung geflüchteter Kinder und Jugendlicher, Neuorganisation des Schulessens oder die Umwandlung von Berufsschulen in Regionale Berufsbildungszentren. Dazu kommt, dass Kiel als wachsende Stadt mit jungen Familien und Neubaugebieten ständig vor neue Herausforderungen gestellt wurde, das Schulangebot richtig auszurichten.
Allen Erfolgen zum Trotz bleibt die Schulentwicklungsaufgabe eine „Herkulesaufgabe“: Kiel braucht allein in den nächsten Jahren vier neue Schulen. Die Entscheidungen auf dem Weg dahin sollten transparent und verbindlich für alle Beteiligten sein, lautet der selbstgesetzte Anspruch. Die Prioritätenliste, die Neu-, Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen zusammenführt, ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.