Innovative Maßnahme für mehr Verkehrssicherheit auf der nördlichen Kiellinie

Blick auf Kiellinie mit Straße, Förde, Seebar und Kraftwerk
Bild: Gesine Stück

Im Laufe der Sommerferien wird es aus Sicherheitsgründen neue Radverkehrsregeln an der nördlichen Kiellinie geben. Denn derzeit sind dort Radfahrende noch in beiden Richtungen auf dem Weg an der Wasserseite unterwegs. Damit begegnen sich im Moment zu viele Menschen auf zu schmalen Radwegen, es kommt immer wieder zu kritischen Situationen – auch weil mehr Radfahrende mit zum Beispiel Pedelecs und Lastenrädern unterwegs sind.

Deswegen gilt im Laufe der Sommerferien auf der Kiellinie stadteinwärts:
  • In Höhe Marinestützpunkt fahrt Ihr auf zunächst mit auf der Fahrbahn. Für Kfz gilt ein Überholabstand von 1,50 Metern. Kann der nicht eingehalten werden, darf nicht überholt werden.
  • Im südlichen Teil der Straße Kiellinie wird die Fahrbahn breiter und es wird einen Schutzstreifen und später einen Radstreifen geben.
  • Auf Höhe Lindenallee werdet Ihr dann auf den bestehenden Beidrichtungsradweg am Wasser übergeleitet.
Die neuen Regeln sind eine Zwischenlösung. Es handelt sich nicht um eine Vorentscheidung für oder gegen eine autofreie Kiellinie. Die Entscheidung ist eine rechtliche, keine politische. Stadteinwärts muss der Radverkehr künftig auf der Straße fahren. Das hat die Straßenverkehrsbehörde angeordnet, da der Radweg nicht die notwendige Breite hat, um von beiden Seiten befahren zu werden. Die Änderung aus unserer Sicht ein klarer Hinweis auf den wachsenden Radverkehr in Kiel: Wo früher noch genug Platz war, ist es heute zu eng, weil immer mehr Menschen mit dem Rad fahren.

Ob die Kiellinie in Zukunft autofrei wird, ist nicht entschieden. Wie mit allen Beteiligten vereinbart warten wir zur Zukunft der Kiellinie die in Auftrag gegebenen Entwürfe ab und werden diese dann gemeinsam mit der Stadtgesellschaft diskutieren. Erste Ergebnisse sind für Ende 2022 angekündigt. Bauliche Maßnahmen sind nicht vor 2026 zu erwarten, sodass es eine Zwischenlösung braucht.

Klar ist, dass eine neue Kiellinie höchsten Ansprüchen bei der Verkehrssicherheit genügen muss. Unser Ziel ist es, dass keine Menschen im Straßenverkehr getötet oder verletzt werden. Darum braucht es vor Ort mehr Platz für Fuß- und Radverkehr. Wir unterstützen daher weiterhin die Premiumroute 1 an der Kiellinie.

Dennoch begrüßen wir die Überlegungen der Verwaltung, die neue Verkehrsführung zu verdeutlichen und Konflikte zu verringern. Dazu gehört der Einsatz einer neuen Markierung. Es wird zu überprüfen sein, ob diese Maßnahme wirklich für mehr Sicherheit sorgt. Dann wären Pikto-Ketten auch an anderen Orten eine Alternative zu den Fahrradschutzstreifen. Super ist, dass die Stadtverwaltung zusätzliche und gut gestaltete Schilder aufstellt, um auf die neue Verkehrsführung hinzuweisen.

Max Dregelies