Finanzierung der Mediensuchtberatung: Land ist am Zug


Mediensuchtberatung ist ein wichtiges Thema, das durch immer neue Möglichkeiten der Mediennutzung deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Die Anfrage für Beratungen ist auch in der Pandemie weiter gestiegen. Betroffen sind zwar Personen in allen Altersgruppen, aber besonders Kinder und Jugendliche sind gefährdet. Viele Eltern haben wenig Kontrolle darüber, was ihre Kinder am PC, Smartphone oder Tablet machen.

Der Mediensuchtberatungsstelle in Kiel fehlen für ihre Arbeit ab dem kommenden Jahr 60.000 Euro, die bisher das Land als Projektfinanzierung übernommen hat. Die Beratungsstelle selbst befindet sich zwar in der Landeshauptstadt Kiel, aber Menschen aus ganz Schleswig-Holstein finden hier Hilfe. Deswegen muss in erster Linie das Land Verantwortung übernehmen für die Regelfinanzierung. Gerade jetzt, da die Mediennutzung durch Einsamkeit in der Pandemie noch gestiegen ist, ist der denkbar ungünstige Zeitpunkt, dass sich das Land aus der Finanzierung zurückzieht.

Es zeigt sich ein wiederkehrendes Problem der Projektfinanzierung durch das Land: Das Land hat die Finanzierung angestoßen, weil es diese Beratungsstelle mit Recht für wichtig und unverzichtbar hält. Nun zieht es sich mit dem Stopp der Projektfinanzierung aber aus der Verantwortung und schiebt dieses landesweit wichtige Thema auf die Kommune ab. Wir stehen für Gespräche zwischen Land und Kommunen bereit, wie die wichtige Arbeit der Beratungsstelle zukünftig finanziert werden kann. Klar ist: Das Land ist am Zug, eine sachgerechte Lösung vorzuschlagen und die Menschen und die Beratungsstelle nicht alleine zu lassen.

Dies erklärt zur heutigen Berichterstattung über die Arbeit und die Finanzierung der Fachstelle für Mediensuchtberatung die sozialpolitische Sprecherin Anna-Lena Walczak.

Anna-Lena Walczak