SPD Kiel: Umfrage zeigt nicht die Spaltung der Stadt

Zeitungsausgabe auf dem Tisch
Bild: Andrys / pixabay

Die SPD Kiel kritisiert die Umfragemethode und einseitige Berichterstattung zur aktuellen Diskussion über die Verkehrspolitik der Stadt

Zu der Online-Umfrage der Kieler Nachrichten, die am 17. Oktober 2020 veröffentlicht wurde, erklärt Gesine Stück, Vorsitzende der SPD Kiel: „Die Art der Umfrage emotionalisiert das Thema. Sie scheint darauf angelegt zu spalten: Die Antwortmöglichkeiten ‚richtig so‘ und ‚völlig falsch‘ sind wertend. Die Antwortmöglichkeit ‚Das war auch dringend nötig!‘ geht über die eigentlich Frage hinaus und führt dadurch zu einem verfälschten Ergebnis.

Aus einer polarisierenden Umfrage kann man nicht die Spaltung einer ganzen Stadt ableiten

5.000 Teilnehmer*innen sind zwar eine relativ große Zahl. Ja, diese Zahl zeigt, wie sehr die Verkehrspolitik die KN-Leser*innen umtreibt. Allerdings ist diese Zahl nicht repräsentativ für Kiel. Die Leserschaft der Kieler Nachrichten bildet nicht den Querschnitt der Stadtbevölkerung ab, wenn man Faktoren wie Alter, Einkommensklasse, Lebenssituation anschaut. Hinzukommt, dass Herr Kriwat in einem Newsletter seine Kund*innen dazu aufgefordert hatte, in der Umfrage gegen die Baumaßnahme abzustimmen.

Daraus jetzt eine ‚Spaltung der Stadtgesellschaft‘ abzuleiten ist unseriös. Dass der CDU-Kreisvorsitzende Tobias von der Heide auch wiederholt eine solche Spaltung heraufbeschwören will, ist für einen Politiker kein konstruktiver Ansatz. Das müsste er eigentlich wissen, diese Negativität hat doch schon bei der OB-Kampagne des CDU-Kandidaten nicht funktioniert.“

„Das ablehnende Ergebnis zur Umwandlung von Autoparkplätzen in Fahrradstellplätze oder die Umbaumaßnahme am Königsweg wird in der Berichterstattung ausführlich dargelegt,“ ergänzt Christina Schubert, stellvertretende Vorsitzende und Mitglied der Ratsversammlung. „Gerade beim zweiten Punkt passt dies natürlich hervorragend in die momentane Erzählung, nach der bei dieser Maßnahme mit niemandem gesprochen wurde und aus ideologischer Blindheit gehandelt wurde. Verschwiegen wird dabei, dass andere Gewerbetreibende vor Ort sich durchaus in den öffentlichen Entscheidungsprozess im Ortsbeirat mit ihren Interessen eingebracht haben.

Schade ist auch, dass die Berichterstattung gar nicht weiter auf das positive Votum zu den Verkehrsberuhigungen eingeht. Wenn es rein nach dem Ergebnis gehen würde, sollten wir ja nun auch die autofreie Kiellinie ohne weiteres auf den Weg bringen. Schließlich hat die ‚Mehrheit‘ sich dafür ausgesprochen. Stattdessen wird das Ergebnis in Frage gestellt, indem ein Leser zitiert wird, wonach man nicht drei verschiedene Beispiele in einen Topf werfen darf.

Die Selbstverwaltung setzt sich mit der Kritik an den Plänen um die Kiellinie auseinander. Dafür nehmen wir auch eine zeitliche Verzögerung bei einem Großprojekt, das die Stadt ans Wasser bringen soll und die besondere Lage nutzen soll, in Kauf. So geht der konstruktive Dialog mit den Kieler*innen.“

Rückfragen an Christina Schubert, stellv. Vorsitzende der SPD Kiel
mobil: 0176 638 22 509, mail: mail@nullchristina-schubert.info