Mit einem Antrag zur Ratsversammlung am 11. Juni 2020 konkretisiert die Kooperation im Kieler Rathaus den Weg, auf dem die Kieler Wirtschaft bei der Bewältigung der Corona-Krise unterstützt werden kann. „Es geht uns um die zukunftsorientierte Haltung der Kieler Wirtschaftspolitik. Unser Ziel ist die Ausrichtung der Wirtschaftsförderung auf Innovation, Gemeinwohl, Nachhaltigkeit und Klimaschutz, um die Zukunftsaufgaben als soziale, innovative und kreative Stadt zielgerichtet und konsequent anzugehen“, erklären die wirtschaftspolitischen Sprecher*innen Christina Schubert (SPD), Dirk Scheelje (Grüne) und Dr. Ingmar Soll (FDP).
Auch wenn die drängendsten Probleme durch Sofortmaßnahmen der Verwaltung, der Kieler Wirtschaftsförderung sowie dem großen Engagement und der Eigeninitiative vieler Kieler Unternehmen bislang gut bewältigt wurden, sehen die Kooperationspartner in der Krise Anknüpfungspunkte für zukünftige Entwicklungen. „Wir wollen den Wiederaufbau der Kieler Wirtschaft gewissenhaft und sinnvoll gestalten und legen mit dem anliegenden Antrag einen 10 Punkte-Plan vor, der die Rahmenbedingungen hierfür setzt.“
Kiel ist aus Sicht von Schubert, Scheelje und Dr. Soll gut aufgestellt, um zukunftsgerecht aus der Krise zu kommen. Mindestens zwei große Gewerbegebiete können sich in den nächsten 10 Jahren entwickeln (Friedrichsort und MFG 5). Genügend Flächen also auch für Unternehmen, die sich den Zukunftsaufgaben des Klima- und Meeresschutzes, der guten Arbeit und einer Digitalisierung für eine lebenswerte Gesellschaft stellen wollen. Schubert, Scheelje und Dr. Soll weiter: „Um die Kieler Wirtschaft für die Zukunft robuster und krisensicherer aufzustellen, wird die Verwaltung beauftragt, eine kommunale Innovationsstrategie für den Wirtschafts- und Hochschulstandort Kiel im engen Austausch mit Unternehmen, Innovations- und Kreativzentren, Wirtschaftsförderungen sowie der Zivilgesellschaft mit dem Ziel der Beschreibung konkreter Umsetzungsmaßnahmen zu entwickeln.
Gemeinsam mit den Kieler Unternehmen wollen wir die Stadt nachhaltig aufstellen und damit die Aufgaben der Zukunft konsequent angehen. Zudem wollen wir die die Kreativzentren der Landeshauptstadt weiter ausbauen und Kiel zu einer der führenden Gründerstädte Norddeutschlands werden lassen. Hierzu wird uns die Verwaltung spätestens vor der Sommerpause im nächsten Jahr ein Konzept vorlegen. Kiel hat mit seiner hohen Aufenthaltsqualität, seinen vier Hochschulen, seiner Nähe zur Metropole Hamburg und den relativ günstigen Mieten beste Grundvoraussetzungen, um eine echte Gründerstadt zu werden.“
Darüber hinaus werden die Vielfalt und der Facettenreichtum wirtschaftlicher Tätigkeit und der Wirtschaftsbeziehungen im Antrag der Kooperationspartner abgebildet: Innovatives und nachhaltiges Bauen und Wirtschaften, die Weiterentwicklung sozialer Standards und die Intensivierung des Wissenschaftstransfers stehen für die Kooperation ebenso im Focus wie der Ausbau einer bürger- und unternehmensfreundlichen Verwaltung, die Ökonomie der kurzen Wege und die Unterstützung der lokalen Gründerszene und hiesiger Wirtschaftsstrukturen.