Die Kieler SPD will sich mit der verkündeten Schließung des Legienhofes nicht abfinden. Die Partei hat eine enge Beziehung zu Gewerkschaftshaus und Gaststätte: Von 1907 bis 1911 hatte das SPD-Kreisbüro seinen Sitz im Haus der Arbeiterschaft an der Legienstraße. Bis zuletzt war der Legienhof ein zentraler Treffpunkt für Gewerkschaften, die Sozialdemokratie und andere gesellschaftliche Gruppen, aber auch private Feiern.
„Der Legienhof hat eine lange Tradition. Dort hat sich Kieler Geschichte abgespielt, Kielerinnen und Kieler haben etliche Feste dort gefeiert“, sagte Kreisvorsitzende Gesine Stück. „Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, wenn dies plötzlich wegfallen soll. Wir möchten wissen, wie es weitergeht, und in die Planungen einbezogen werden. Wir brauchen solche Stätten der Gemeinsamkeit.“
Deshalb hat sich eine Gruppe um den Kreisvorstand gebildet, um sich zu informieren und Wege zu finden, wie die Entwicklung von Kiel aus beeinflusst werden kann. Dabei geht es auch darum, ein Stück Stadtgeschichte zu erhalten, das nicht ersetzbar wäre. Bundestagsabgeordneter Mathias Stein weiß als Gewerkschafter: „Der Legienhof ist so etwas wie die Herzkammer der Kieler Sozialdemokratie. Wir setzen uns mit allen Interessierten dafür ein, dass er das bleibt!“
Und noch eins ist ihm und dem SPD-Kreisvorstand wichtig: „Wir danken dem Pächter Frank Feddersen, seiner Familie und seinem Team für die gute Zusammenarbeit in fast 40 Jahren und bedauern sehr, dass sie nicht fortgeführt wird.“