Wir müssen gegen die Leerstände in einigen Stadtteilen weiter vorgehen. Dass es dabei keine einfachen Lösungen gibt, wissen die engagierten Mitglieder der Ortsbeiräte, die sich auch seit Jahren mit dem Problem schwindender Einkaufsmöglichkeiten befassen, nur zu gut. Der Vorschlag, Geschäftsimmobilien durch die Stadt anmieten zu lassen, droht nur Spekulanten in die Hände zu spielen und Einzelhandelsstandorte weiter zu schwächen.
Die Ratsversammlung hat im Januar die Verwaltung beauftragt, das bestehende Einzelhandelskonzept fortzuschreiben. Die nötigen Arbeiten laufen derzeit. Wir sehen ein solches Konzept als wichtige Grundlage an: Das Einzelhandelskonzept ist elementar, um gerade die Nahversorgung zu schützen. Es kann auch den Rahmen für ein mögliches Leerstandsmanagement setzen. Vorgesehen ist dabei eine breite Beteiligung gerade der Menschen in den Stadtteilen, allen voran der Ortsbeiräte. Dem vorzugreifen, halten wir nicht für sinnvoll.
Wir favorisieren ein modernes und dezentrales Vertriebskonzept mit lokalen Märkten anstelle von großflächigen Einzelhandelsprojekten in Randlagen und der damit verbundenen Kaufkraftverlagerung. Dort erwarten wir auch ein Engagement der lokalen Handelsgesellschaften, um die Nahversorgung in den jeweiligen Stadtteilen sicherzustellen.
Die Idee, CAP-Märkte in die Nahversorgung einzubeziehen, hat die Ratsversammlung im Übrigen schon im Jahr 2011 beschlossen. Ein CAP-Markt ist ein sehr gutes und wichtiges Konzept. Menschen mit Beeinträchtigung wird so eine Teilhabe und Selbstständigkeit in der Gesellschaft geboten. Wir würden uns freuen, wenn Kiel endlich einen CAP-Markt bekommen könnte.
Dies erklären der wirtschaftspolitische Sprecher Daniel Pollmann (SPD), Dirk Scheelje (Bündnis 90/Die Grünen) und die wirtschaftspolitische Sprecherin Annkathrin Hübner (FDP).