Kurswechsel beim Umgang mit Altlasten


Die  Berichterstattung über den Ölaustritt aus dem Wrack der „Giddy Up“ im Hafen Stickenhörn macht für uns deutlich, dass im Umgang mit Altlasten ein Kurswechsel unverzichtbar ist. Wir loben zwar das Eingreifen der Feuerwehr bei dem gesunkenen Segler, aber: Auch wenn es sich hoffentlich nur um eine kleine Menge Öl gehandelt hat, macht der Fall deutlich, dass es ein Abwarten bei Altlasten und Umweltverschmutzungen nicht geben darf.

Ein Streit um finanzielle Zuständigkeiten darf nicht dazu führen, dass ein Schiffswrack im Hafen liegen bleibt. Der Schutz der Umwelt und auch die Gefährdung, die durch das Wrack für andere Schiffe entstehen, machen es unverzichtbar, dass ein derartiges Wrack unverzüglich geborgen wird. Die Frage der Kosten ist danach ebenso unmittelbar zu klären wie die Verteilung der selbigen und die Haftbarkeit des Verursachers.

Auch an anderen Stellen im Kieler Stadtgebiet werden Altlasten teilweise seit Jahren lediglich überwacht. Dies kann – je nach Bodenverhältnissen und hydrologischer Situation – als unproblematisch gelten. Entwicklungen wie jetzt bei der „Giddy Up“ machen aber deutlich, dass die Einschätzung der Situation auch falsch sein kann. Wir fordern deshalb ein transparentes Kataster für die Altlasten im Kieler Stadtgeiet und ein Konzept zur Sanierung der Altlasten. Unabhängig von Zuständigkeiten müssen die Altlasten mit dem höchsten Umweltgefährdungspotential schnell saniert werden.

Dies erklären der umweltpolitische Sprecher Max Dregelies (SPD-Ratsfraktion), Arne Stenger (Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Ingmar Soll (FDP-Ratsfraktion).