Das Marinearsenal war in Kiel vor der Schließung mit 650 Mitarbeiter*innen und 150 Auszubildenden ein wichtiger Wirtschaftsstandort mit einer eigenen großen Ausbildungswerkstatt für zukünftige Fachkräfte im militärischen und zivilen Bereich. Durch kurzsichtige Planungen seitens der Bundeswehr wurde der Standort trotz Bedarfs geschlossen. Dies war ein herber Schlag für die Beschäftigten, für die Nachwuchsförderung und für Kiel als Wirtschaftsstandort.
Am Ende blieben nur noch 80 Mitarbeiter*innen ohne Ausbildungswerkstatt an dem Standort.
Jetzt nach vielen Jahren der Schließung und dem damit verbundenen Verlust der Ausbildungswerkstatt hat das Bundesamt für Ausrüstung, Nutzung und Informationstechnik den Fehler eingestehen müssen. Denn vor allem die Schließung der Ausbildungswerkstatt hat sich sehr negativ auf die Fachkräftesituation ausgewirkt. Nun wird zurückgerudert und der nächste neue Ausbildungslehrgang wird ab 2020 geplant. Dies ist nach meiner Meinung ein wichtiger Schritt in Richtung Fachkräfteausbildung und Stärkung des Kieler Wirtschaftsstandortes. Wünschenswert wäre natürlich, wenn das Marinearsenal nach einer Modernisierung wieder zu seiner alten Stärke zurückkehren könnte.
Das Schicksal von Alt-Ellerbek war und ist immer mit dem Marinearsenal verbunden. Zwischendurch gab es Pläne für eine Erweiterung des Quartiers mit einem eigenen Wasserzugang. So, wie es vor 150 Jahren einmal war. Nur weil das Marinearsenal zurückkommt und Flächen doch nicht abgegeben wurden, heißt es nicht, dass im jetzigen Alt-Ellerbek Stillstand herrschen muss. Hier verlange und erwarte ich, besonders in Anbetracht des Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum, eine Entwicklung der jetzigen Fläche. Denn eins ist sicher: Bezahlbarer Wohnraum und gute Arbeit gehören immer zusammen.