Keine Übernahme des maroden Schwimmdocks in Friedrichsort


Die Fraktion ‚Die Linke‘ hat in der Ratsversammlung am 23. August einen Antrag zur Übernahme des vor kurzem fast gesunkenen Schwimmdocks in Friedrichsort eingebracht. Gewünscht war eine Übernahme des maroden Schwimmdocks durch die Stadt Kiel. Wir waren darüber etwas verwundert. In der mündlichen Einbringung des Antrages hätte man meinen können, dass der Antragssteller nicht wusste, dass es vor Ort mehrere Docks gibt.

Das seit ca. 10 Jahren, also seit der Insolvenz der Lindenau Werft, nicht mehr benutzte und geschichtsträchtige Schwimmdock 1 spielt keine Rolle für die Schifffahrt in Kiel. Das zweite Schwimmdock hingegen ist weiterhin in Benutzung. Dazu haben wir aber schon im Juli den Oberbürgermeister aufgefordert, Gespräche zu führen, um den Werftstandort mit seinen Arbeitsplätzen und dem für die Schifffahrt auf der Ostsee und Förde wichtigen Schwimmdock zu erhalten. Wenn ‚Die Linke‘ dieses Dock meint, ist sie etwas zu spät dran.

Auch wir finden es fragwürdig, dass sich ein Unternehmen bzw. der Insolvenzverwalter sich von dem Dock 1 einfach so trennen kann und das Dock sich selbst überlässt. Das wäre so, als würden Bürgerinnen und Bürger ihre nicht mehr gebrauchten, alten und defekten Autos überall stehen lassen. Frei nach dem Motto: ‚Irgendjemand wird sich darum schon kümmern‘ Hier muss die Rechtssituation genau geprüft und bewertet werden. Denn wir sehen ganz klar die Nachfolgerin in der Pflicht, sich um das marode Dock fachgerecht zu kümmern.

Auf Kosten der Allgemeinheit sich des Docks entledigen zu wollen – das geht gar nicht. Es geht nicht nur um einen geschätzten zweistelligen Millionenbetrag, sondern auch um‘s Prinzip. Wenn wir der Übernahme zugestimmt hätten, wäre dies ein Freifahrtschein für vielleicht weitere Entledigungen durch die Industrie auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger.