Kooperation will Betroffene hören


Wie erkennt man, dass ein Mensch psychisch krank oder behindert ist? An wen können sich Betroffene in Kiel wenden? Ist das Hilfenetz in unserer Stadt ausreichend? Reichen die ambulanten Angebote aus? Warum müssen immer noch Kielerinnen und Kieler zur stationären Behandlung nach Heiligenhafen gehen?

Mit einem Sozialpolitischen Hearing, das die Kooperation aus SPD, Grünen und dem SSW in der Ratsversammlung am 21. März 2013 (TOP 10.2) beantragt, soll in der 2. Jahreshälfte diesen Fragen nachgegangen werden. Thomas Wehner, Sprecher für Menschen mit Behinderung der SPD-Ratsfraktion, Sharif Rahim, sozialpolitischer Sprecher der Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, und Antje Danker (SSW) erklären: „Wir wollen hierfür Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, der Sozialverwaltung, von Kliniken, von nichtstaatlichen Anbietern und Selbsthilfeorganisationen hören. Vor allem sollen aber die Betroffenen selbst zu Worte kommen. Wir versprechen uns von der Veranstaltung neue Impulse, wie Teilhabe und Selbstbestimmung für Menschen mit einer psychischen Behinderung oder Erkrankung besser gelingen kann.“ In einem ersten Schritt wurden bereits dem Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit – ebenfalls auf Initiative der rot-grün-blauen Kooperation – die sehr informativen Geschäftlichen Mitteilungen zur Situation von Menschen mit einer psychischen Erkrankung bzw. Behinderung  aus Sicht des Sozialpsychiatrischen Dienstes (Drucksache 0123/2013) und der Eingliederungshilfe (Drucksache 0115/2013) vorgelegt. Im zweiten Schritt sind jetzt die Betroffenen als Expertinnen und Experten in eigener Sache, aber auch Expertinnen und Experten aus dem Kreis der Anbieter einzubeziehen. Dabei soll die Gesamtsituation von Menschen mit einer psychischen Erkrankung bzw. Behinderung in Kiel in den Blick genommen werden.