Wir danken allen Rettungskräften für ihre Hilfe bei der Brandbekämpfung auf der „Lisco Gloria“ und der Rettung der fast 250 Menschen an Bord. Wir können nicht alle Rettungseinheiten einzeln aufzählen, so viele unterschiedliche Kräfte waren im Einsatz: von Lübeck bis Flensburg, von Kiel bis Brunsbüttel; von Brandbekämpfungseinheiten bis zu Notärzten, von Marinefliegern bis zu Stressbewältigungsteams. Alle verfügbaren Kräfte wurden eingesetzt und alle verfügbaren Kräfte wurden auch benötigt, um größeres Unheil abzuwenden. Allem Anschein nach entgehen wir hier einer Umweltkatastrophe. Das Unglück lenkt den Blick auf ein nur scheinbar Kieler Problem: Wie wollen wir zukünftig reagieren, wenn – anders als bei dem Brand auf der Lisco Gloria – tatsächlich Öl austritt und das in den entlang der deutschen Ostseeküste typischen flachen Küstengewässern?Bisher lautet die deutsche Antwort auf diese Frage: „Kiel“. Denn das Feuerwehrschiff „Kiel“ kann aufgrund seines geringen Tiefganges von ca. 2,60 m als eines der wenigen geeigneten deutschen Ölbekämpfungsschiffe an der deutschen Ostseeküste auch in Küstennähe effektiv zur Ölbekämpfung eingesetzt werden. Die Gewährleistung der Einsatzbereitschaft der „Kiel“ ist Teil der sicherheitsrelevanten Daseinsvorsorge. Bisher teilen sich die Stadt Kiel und das Land Schleswig-Holstein annähernd die Kosten von über 700.000 Euro. Die landesseitig entstehenden Kosten werden nun von der Landesregierung in Frage gestellt. Es sollen mindestens 100.000 Euro weniger für die Erfüllung dieser Landesaufgabe nach Kiel fließen. Wir sagen es ganz deutlich: aus Sicht der Stadt Kiel könnte es uns egal sein, ob wir die „Kiel“ weiter wie bisher einsatzklar halten. Eine Ölbekämpfung, die sich auf Kiel beschränkt, wäre wesentlich günstiger zu haben. Bisher tragen wir aber an dieser Stelle die gemeinschaftliche Aufgabe der Katastrophenbekämpfung und sind auch bereit, es weiterhin zu tun. Das Motto der Landesregierung scheint aber zu sein: Wir sparen, koste es, was es wolle. Wir befürchten, dass das die Ostsee teuer zu stehen kommen wird. Wir können nur an die Landesregierung
appellieren: Nehmen Sie von diesen unsinnigen Kürzungsvorschlägen Abstand. Das Gegenteil wäre richtig: Erhöhen Sie den Landesanteil an den Kosten der „Kiel“.
Dies erklären die Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Ratsfrau Gesa Langfeldt, der Vorsitzende der Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Ratsherr Lutz Oschmann, und Ratsfrau Antje Danker (SSW) zum erfolgreichen Einsatz gegen den Brand auf der „Lisco Gloria“.